PRIMROSE VIOLA ENSEMBLE
"Scheinbar ist die Viola nur eine größere Violine, einfach eine Quinte tiefer gestimmt. Tatsächlich liegen aber Welten zwischen den beiden Instrumenten. Drei Saiten haben sie gemeinsam, die A-, D- und G-Saite. Durch die hohe E-Saite erhält der Klang der Violine eine Leuchtkraft und metallische Durchdringlichkeit, die der Viola fehlen. Die Violine führt, die Viola bleibt im Schatten. Dafür besitzt die Viola durch die tiefe C-Saite eine eigenartige Herbheit, kompakt, etwas heiser, mit dem Rauchgeschmack von Holz, Erde und Gerbsäure."
Warum ein Bratschen-Ensemble?
Man beweist Eigenständigkeit und Individualität. Man wird zum Musiker, der nicht unreflektiert mit dem Strom schwimmt.
So auch das Primrose Viola Ensemble, das sich in einer Nische positioniert, die völlig zu Unrecht seit Jahrhunderten verwaist ist.
Ja, es ist die Klangfarbe, mit der die Musiker des Primrose Viola Ensembles ihre musikalischen Gefühle und Gedanken ehrlich auszudrücken vermögen.
Das einzigartige Repertoire dieser Ensembleformation können Sie unter der Rubrik "Repertoire" einsehen. Der Bestand wird kontinuierlich erweitert. Auch durch die Vergabe und Uraufführung von Auftragskompositionen erweitert das Primrose Viola Ensemble die Vielfalt dieser Gattung beständig.
Eine kurze Geschichte der Violen
Ein gewichtiger Unterschied zwischen diesen Instrumentengruppen bildete sich heraus: Da-braccio-Instrumente haben keine Bünde (Saitenunterteilungen für die Tonhöhen), wie es die Da-gamba-Instrumente aufweisen. Die Blütezeit der "Violen" lag im 16. und 17. Jahrhundert in der vielstimmigen Musik des Streicherconsorts, aus dem sich später bei gesteigerter Spielweise die Violinfamilie mit Violine, Viola und Violoncello entwickelte. Diese Umformung begann mit der Praxis des solistischen Geigenspiels zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Zu den Versuchen, das Instrument zu modifizieren, gehörte im 18. Jahrhundert der von dem Franzosen Michel Woldemar gebaute Violon alto, eine dem ebenfalls im 18. Jahrhundert gebauten Violino Pomposo ähnliche fünfsaitige, um das doppelt gestrichene erweiterte Bratsche.